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Komplexität in der Verwaltung

Die deutsche Verwaltung ist in ihrer horizontalen und vertikalen Verästelung hochkomplex und trägt dazu bei, dass zwischenzeitlich selbst für Behörden das System nur noch schwer durchschaubar ist. Im Laufe der vergangenen 150 Jahre, die seit der bismarckschen Implementierung der Sozialversicherungen vergangenen sind, wurde das System der sozialen Sicherung immer weiter ergänzt und verästelt. Gerade in den letzten 30 Jahren nach der Deutschen Einheit hat dies jedoch auch dazu geführt, dass jede neue Bundesregierung auch neue Leistungen eingeführt hat, ohne die bisherigen Leistungen auf den Prüfstand zu stellen oder in ihrer Wirksamkeit zu evaluieren.

Daraus hat sich ein System von mehr als 150 Sozialleistungen allein auf Bundesebene entwickelt, die von direkten Leistungen bis hin zu indirekten Leistungen wie dem Kinderfreibetrag im Steuerrecht reichen. Hinzu kommen noch Leistungen auf Landes- und kommunaler Ebene, die teilweise Geldleistungen, teilweise aber ledigliche Vergünstigungen umfassen.

Weder für Bürgerrinnen und Bürger noch für die Mitarbeitenden der unterschiedlichen Sozialbehörden ist das System noch durchschaubar. Gewinnen tut in erster Linie derjenige, der sich auf die (Aus-) Nutzung von Sozialleistungen konzentriert. Veranschaulicht wird dies durch die unterschiedliche Definition von Begrifflichkeiten wie dem Einkommens- oder Familienbegriff.